Imkerei erfreut sich immer größerer Beliebtheit und immer mehr Menschen zeigen Interesse daran, ein Bienenvolk zu halten. Doch bevor man in dieses faszinierende Hobby einsteigt, gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Überlegungen, die man vor dem Kauf eines Bienenvolks berücksichtigen sollte, damit der erfolgreiche und verantwortungsbewusste Start in die Welt der Bienen gelingt.
Überlege Dir, ob Du über ausreichend Wissen und Zeit verfügst
Bevor Du ein Bienenvolk kaufst, solltest Du Dich mit den Grundlagen der Bienenhaltung vertraut machen. Informiere Dich über die Prinzipien der ökologischen Imkerei und stelle Dir die Frage, wie Du diese in Deinem Bienenstock umsetzen möchtest. Ein Besuch im Imkerverein oder die Teilnahme an einem ökologischen Imkerkurs kann helfen, die notwendigen Kenntnisse zu erwerben und Dich mit Gleichgesinnten zu vernetzen. Die Hobbyimkerei erfordert Zeit und Engagement, unterschätze also nicht den Pflegeaufwand.
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Wähle lokale Bienen
Bei der Auswahl des Bienenvolks ist es ratsam, auf lokale und robuste Bienenrassen zu setzen. Diese sind besser an die klimatischen Bedingungen und die örtliche Umgebung angepasst. Es ist außerdem sinnvoll, nach Bewertungen und Erfahrungen von anderen Imkern zu suchen, um einen vertrauenswürdigen Anbieter zu finden. Erkundige Dich bei erfahrenen Imkern und Imkerinnen oder im lokalen Imkerverein nach Bienenvölkern aus Deiner Region. Vermeide den Online-Kauf, da die Herkunft der Bienen oft unklar ist und der Transport Risiken birgt.
Achte auf die Gesundheit des Volks
Beim Kauf solltest Du unbedingt darauf achten, dass ein Gesundheitszeugnis für die Bienen erstellt wurde. Hier wird bestätigt, dass das Volk gesund und seuchenfrei ist. Zudem ist es empfehlenswert, ein Volk mit einer jungen Königin aus dem Vorjahr zu wählen, da diese weniger schwarmfreudig und leistungsstärker sind. Ist ausreichend Brut in verschiedenen Stadien vorhanden, ist dies ein guter Indikator für eine gesunde Königin. Ein dichter Bienensitz und ein fortschreitender Wabenbau zeugen von der Vitalität des Volks. Achte auch darauf, ob die Bienen ruhig und friedlich sind, wenn Du das Bienenvolk inspizierst. Mit sanftmütigen Bienen lässt sich später einfacher umgehen.
Das richtige Maß
Wer Wabenrähmchen und Bienenvolk separat kauft, sollte sicherstellen, dass der Verkäufer des Bienenvolks das gleiche Rähmchenmaß hat. Nur Kunstschwärme finden sich problemlos in neue Systeme ein.
Was das Hobby kostet
Der Preis für ein Bienenvolk kann je nach Region und Anbieter variieren und hängt natürlich auch davon ab, was für ein Volk man kauft. Wer direkt mit einem vitalen Wirtschaftsvolk aus ökologischer Haltung einsteigen will, wird bei etwa 150€ anfangen fündig zu werden. Kunstschwärme und Ableger wird man günstiger finden, Zuchtköniginnen lassen sich wiederum etwas mehr kosten. Fest steht, dass sich eine Investition in ein qualitativ hochwertiges Bienenvolk langfristig auszahlt. Dabei sollte auch nicht am Material gespart werden.
Verantwortung übernehmen und weiterbilden
Als Imker übernimmst du Verantwortung und solltest Dich kontinuierlich weiterbilden. Der regelmäßige Austausch mit anderen Imkern und die Teilnahme an Fortbildungen sind unverzichtbar, um den Bienen stets die beste Fürsorge zu bieten. Nur durch das Erweitern des eigenen Wissens und das Aufrechterhalten guter Praktiken kann der Bienenstock auch langfristig stark und gesund bleiben.
Wichtige Begriffe
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Wirtschaftsvolk: bereits überwinterter Bienenstock, stark im Frühjahr, ermöglicht sofortige Honigernte und Bildung von Ablegern
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Ableger: Jungvölker, gebildet aus Brutwaben eines Wirtschaftsvolks, entwickeln sich über den Sommer zu vollwertigen Völkern pflegeleicht, gut für Anfänger
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Naturschwarm: herrenloser Schwarm, der im Mai/Juni entsteht, kann in eine Beute eingeschlagen werden, um ein neues Wabenwerk aufzubauen
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Kunstschwarm: durch Zusammenführung von abgefegten Bienen mit einer Königin gebildeter Schwarm
Über den Autor
Wilhelmine Luppold
Wilhelmine ist Onlineredakteurin und schwärmt seit 2022 für und mit proBiene, dem freien Institut für ökologische Bienenhaltung
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