Der Frühling steht nun in den Startlöchern und mit den ersten Sonnenstrahlen fliegen auch unsere Bienen wieder vermehrt aus. Deshalb ist es gerade jetzt wichtig die fleißigen Insekten zu unterstützen und den eigenen Garten möglichst bienenfreundlich zu gestalten. Wir haben euch die wichtigsten Tipps dafür zusammengestellt.
Heimische Blühpflanzen säen
Auch wenn sie teilweise langweilig erscheinen mögen: Gerade für Wildbienen ist ein möglichst vielfältiges Angebot an heimischen Blühpflanzen enorm wichtig. Sie sind nämlich oftmals auf eine oder wenige Pflanzenarten spezialisiert und fliegen nur diese an. Mit Pflanzen, die nicht ursprünglich aus Deutschland kommen, können sie somit nichts anfangen.
Wie du eine eigene Blühfläche in deinem Garten anlegst erfährst du in diesem Beitrag.
Früh- und Spätblüher pflanzen
Besonders im frühen Frühling du im späten Herbst haben Bienen oft Schwierigkeiten, ausreichend Nahrung zu finden. Deswegen solltet ihr gezielt Pflanzen besorgen, die besonders früh oder spät im Jahr blühen. So finden die Bienen in eurem Garten möglichst das gesamte Jahr über Nahrung.
Als Frühblüher eignen sich hier beispielsweise Gänseblümchen oder Schlüsselblumen, als Spätblüher kannst du Efeu oder Astern verwenden.
Schau dir dazu auch gerne die Beiträge: "Welche Pflanzen mögen Bienen nicht" und "Blumen für Bienen" an.
Möglichst selten Mähen
Auch wenn ein kurzgeschorener Rasen durchaus sehr gepflegt wirkt, ist er für Bienen und andere bestäubende Insekten eine Katastrophe. Wichtige Wiesenkräuter wie Löwenzahn und Gänseblümchen haben gegen die Klingen des Mähers nämlich keine Chance und fallen somit als Futterpflanzen weg. Auch eine gute Möglichkeit ist die Anlage eines ungemähten Bereiches im Garten, der über das gesamte Jahr naturbelassen wird.
Keine Pflanzenschutzmittel (Pestizide) verwenden
Chemische Pflanzenschutzmittel machen die Arbeit von Hobbygärtner*innen (zumindest auf kurzer Sicht) einfacher. Da sie allerdings wichtige Körperfunktionen der Bienen einschränken können, sollt man ihnen zuliebe trotzdem darauf verzichten. Oder auf (oftmals nicht weniger effektive) ökologische Alternativen ausweichen.
Sinnvolle Nisthilfen für Wildbienen aufstellen
Das klassische Insektenhotel kennt wohl jeder, jedoch entsprechen die gekauften Exemplare oft nicht den Bedürfnissen der wählerischen Wildbienen. So locken beispielsweise Füllungen wie Stroh und Tannenzapfen Ohrenkneifer an, die sich von den Pollen der Bienen ernähren. Auch Lochziegel oder waagrecht angelegte markhaltige Stängel sind nicht hilfreich: Hier sind die Löcher zu groß oder den Bienen fehlt das Mundwerkzeug, um die Stängel entsprechend zu bearbeiten.
Besser sind selbstgebaute Alternativen wie die mit Bambusröhrchen bestückte Konservendose oder der Holzquader mit Bohrungen von verschiedener Größe.
Da 75% aller Wildbienenarten im Erdreich nisten, sind auch Sandhäufen und trockene Stellen eine gute Möglichkeit, um den Bienen Nistplätze zu bieten.
Wir hoffen, dass wir euch ein paar Inspirationen für euren Garten liefern konnten. Und auch wenn ihr vielleicht nicht alles auf einmal umsetzen könnt: auch kleine Veränderungen sind wichtig und können einen großen Unterschied machen.
Über den Autor
Hannah Kullmann
Hannah absolviert im Jahr 2021/2022 ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) bei proBiene. Wenn sie in ihrer Freizeit nicht in naturwissenschaftlichen Büchern liest, findet man sie in der Natur beim Suchen von toten Insekten für Ihre Sammlung.
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