
Kratzer, Schrammen und trockene Haut – diese Wehwehchen kennt wohl jeder aus dem Alltag. Doch keine Sorge: Für kleine Hautprobleme gibt es pflegende Salbe aus der Naturkosmetik mit der geschätzten Ringelblume. Ich will euch heute zeigen, wie ihr eine Ringelblumensalbe mit natürlichen Inhaltsstoffen selbst herstellen könnt. Das Rezept dafür ist simpel und macht kreativ: Denn einmal gelernt, lässt es sich mit euren Lieblings-Pflanzenauszügen ganz nach Lust und Laune abwandeln.
Gewusst? Du findest diese Anleitung auch als Video auf unserem Youtube-Kanal.
Was ist eigentlich eine Salbe?

Salbe oder Creme? – die zwei beliebtesten Hautpflegeprodukte unterscheidet ein wichtiges Merkmal. Während Salben nur aus fetthaltigen Zutaten (Öl und Wachs) bestehen, enthalten Cremes auch einen Anteil Wasser. Weil sich Öl und Wasser aber nur widerwillig mischen, braucht man bei der Cremeherstellung meist Emulgatoren. Hinzu kommt: Je höher ihr Wasseranteil, desto schneller verdirbt eine Creme. Das macht Konservierungsstoffe nötig. Ihr seht also: Wer auf Minimalismus in der Hautpflege achtet und seiner Haut nicht zu viele Inhaltsstoffe zumuten will, greift lieber zur Salbe.
Unsere Ringelblumensalbe beispielsweise kommt mit wenigen und natürlichen Grundzutaten aus. Sie eignet sich ideal zur Eigenherstellung für Naturkosmetik-Neulinge, da beim Selbstrühren kaum etwas schief gehen kann. Also viel Freude beim Ausprobieren!
Wann wendet man Ringelblumensalbe an?
Generell empfiehlt man Ringelblumensalbe bei kleinen Wunden wie Abschürfungen und Kratzern oder bei rauer, rissiger und trockener Haut. Ihr könnt die Salbe punktuell verwenden oder viel beanspruchte Hautregionen flächig damit eincremen.

Gut zu wissen!
Salben zu rühren, ist eine der leichtesten DIY-Übungen in der Naturkosmetik. Für das simple Salbenrezept braucht ihr nur zwei Grundzutaten. Doch bevor wir loslegen können, solltet ihr einen Ölauszug, ein sogenanntes Mazerat vorbereiten.
Du kannst mit dem Begriff „Ölauszug“ wenig anfangen? Wie du selbst aus Pflanzenöl und Ringelblumen (frisch gepflückt oder getrocknet) einen Kalt- oder Warmauszug herstellen kannst, erkläre ich ausführlich in diesem Beitrag.
Das Bienenwachs ist in der Salbe für die Konsistenz verantwortlich: Je mehr ihr hinzufügt, desto fester wird das Hautpflegeprodukt. Selbst gemachter Lippenbalsam lässt sich zum Beispiel in Lippenstift-Form bringen, wenn ihr viel Bienenwachs beimengt. Damit sich die Salbe später angenehm auf eurer Haut verteilen lässt, solltet ihr das Mengenverhältnis von Bienenwachs zu Ölauszug einhalten, das ich im Rezept nutze.
Außerdem: Beim Bienenwachs ist wie beim Öl die Qualität ausschlaggebend – schließlich versorgt und konfrontiert die Salbe eure Haut später mit allem, was ihr vorher hineingerührt habt. Deshalb: Wählt ein gutes Bienenwachs aus ökologischer Imkerei wie z.B. unsere beegut Bio Bienenwachspastillen.
Die Ringelblume: Heilpflanze mit Historie

Die Naturkosmetik handelt nach dem Grundsatz: Nur das auf der Haut verteilen, was sich auch zur inneren Anwendung eignet. Hier passt die Ringelblume genau ins Profil: Ihre dekorativen Blüten sind essbar, verfeinern viele Teemischungen und galten in der Volksheilkunde lange als Mittel gegen Verdauungsbeschwerden. Bereits im Mittelalter empfahl Hildegard von Bingen die „Ringula“ jedoch nicht nur gegen Magen- und Leberleiden, sondern auch gegen Haut-Ekzeme. Heute bereichert sie unter ihrem botanischen Namen „Calendula“ Salben und Cremes, die eine schnelle Wundheilung fördern sollen. Zwar ist die Wirkung der Blume nicht in vielen Studien untersucht worden; dennoch empfehlen Fachleute sie als Wirkstoff aufgrund der Verträglichkeit und der langen Anwendungshistorie. Einzige Ausnahme: Falls du allergisch auf Korbblütler (Asteraceae) reagieren solltest, musst du zunächst vorsichtig testen, ob du Ringelblumensalbe verträgst.
Extra-Tipp für Gartenfreunde: Die leuchtend gelb/orangenen Ringelblumen machen sich gut als Randbepflanzung eines Gemüsebeets: Sie machen den Garten attraktiv für Bestäuber wie Wildbienen und verbessern die Bodengesundheit.
Kategorie
Anleitung, DIY
Zutaten
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Ringelblumen-Ölauszug (dieser muss zuerst vorbereitet werden)
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Bienenwachspastillen
Kleine Tiegel oder Schraubgläser
Optional: Etwas Alkohol zum Desinfizieren
Zubereitung
Zutaten abmessen: Für eine streichfähige Salbe braucht ihr zehn Teile Ringelblumen-Ölauszug und einen Teil Bienenwachs (Verhältnis 10:1). Dieses Verhältnis könnt ihr mit einem Messlöffel oder einem gängigen Esslöffel abmessen. Füllt die Zutaten dabei in eine hitzebeständige Schüssel.
Wasserbad erwärmen: Wasser für ein Wasserbad in einem Topf sanft sieden lassen und die Schüssel mit Öl und Bienenwachs hineinstellen.
Bienenwachs auflösen: Jetzt gilt es, so lange zu warten, bis sich das Öl erwärmt und das Bienenwachs vollständig aufgelöst hat. Dabei ab und an umrühren.
Salbe abfüllen: Die flüssige Salbenmasse aus dem Wasserbad nehmen, eine halbe Minute abwarten und in einen sauberen Tiegel abfüllen. Geeignet sind zum Beispiel kleine Honig-Probiergläser die nach Verzehr des leckeren Inhalts gut gespült und ausgekocht wurden - optional können diese noch mit Alkohol desinfiziert werden. Nicht wundern, wenn die Salbe beim Abfüllen noch flüssig ist – sie erhält beim Abkühlen ihre streichfähige Konsistenz.
Tipp!
Je sauberer ihr beim Salbenrühren arbeitet, desto länger ist die selbstgemachte Ringelblumensalbe später haltbar – in der Regel zwischen 6 bis 12 Monate. Den Verderb verhindert ihr außerdem, wenn ihr euch vor dem Eincremen gründlich die Hände wascht oder die Salbe mit einem sauberen Spatel aus dem Tiegel entnehmt.