Wildbienen ernähren uns: Denn rund 150 europäische Nutzpflanzen tragen nur dank ihrer Bestäubung Früchte. Du würdest dich dafür gern erkenntlich zeigen? Dann leg doch bei dir zuhause eine bunt blühende Bienenweide an. Denn bekanntlich schwinden die natürlichen Lebensgrundlagen der Wildbiene aktuell sowohl im ländlichen als auch im städtischen Umfeld.
Doch nicht nur die Bienen, sondern auch winzige Erdbewohner brauchen unberührte Biotope. Deshalb wollen wir dir zeigen, wie man die Bienenweide ganz ohne Umgraben einsät. Das macht wenig Arbeit & schont sogar noch deinen wertvollen Boden! Wie man es konventionell mit Spaten und Harke angehen würde, verschweigen wir dabei natürlich nicht. Informiere dich also im Folgenden über beide Ansätze und leg dann los, wie es dir passt!
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Warum solltest du überhaupt eine Bienenweide anlegen?
Ganz gleich, ob du urban oder ländlich wohnst – mit einer Bienenweide unterstützt du die Wildbienen in deiner Umgebung. Davon gibt es in Deutschland fast 600 verschiedene Arten, von denen 53 Prozent auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen. Neben fehlenden Nistmöglichkeiten liegt der Grund dafür auch in der Nahrungsknappheit.
Doch warum eigentlich? Immerhin könnten die geflügelten Insekten doch einfach dorthin fliegen, wo es reichlich Blütenfutter gibt – sollte man meinen. Leider sind Wildbienen bei Weitem nicht so mobil wie unsere heimische Honigbiene. Je nach Art erstreckt sich ihre Nahrungssuche nur etwa 70 bis 500 Meter im Radius um ihren Bau.
Vielerorts schrumpft dort jedoch das Vegetationsangebot: durch Straßenbau und asphaltierte Flächen in der Stadt, durch Monokulturen auf dem Land und nicht zuletzt dadurch, dass sich mit dem Klimawandel auch unsere heimische Flora wandelt. Diese Trends schädigen natürliche Biotope und zerstören damit den Lebensraum von Wildbienen und anderen heimischen Insekten.
Ein pollenreiches Biotop für Honigbienen, Wildblumen & Insekten
Grundsätzlich ist eine “Weide” eine bewachsene Fläche, die für Nutztiere eine Futterquelle darstellt. Somit sind Wild- und Kräuterpflanzen eine Weide für die kleinsten Nutztiere der Welt und genau aus diesem Grund wird die bunte Blumenwiese als “Bienenweide” bezeichnet. Um noch weiter aus dem Imker-Nähkästchen zu plaudern: Futterpflanzen für Bienen werden als Trachtpflanzen betitelt und beinhalten neben Nektar noch Pollen und Honigtau. Bienentrachtpflanzen erzeugen sogar reichlich Nektar und Pollen und erfreuen das menschliche Auge mit ihrer bunten Schönheit.
Eine blumenreiche Wiesenfläche kann noch so klein sein, sie bietet nektarsuchenden Insekten wie Bienen, Schmetterlingen und Hummeln eine lebensnotwendige Futterquelle. Die sogenannte Bienenweide ist ein in sich geschlossener Kreislauf und ein Biotop für Nützlinge.
Während die bunte Pflanzenvielfalt früher fast nur in ländlichen Regionen gedeihte, entdecken heute mehr und mehr urbane Gartenbesitzer die Schönheit einer Blumenwiese, die pflegeleicht und anspruchslos ist.
Die Bienenweide im Blumengarten – ist das nicht überflüssig?
Die Flächen, die wir in unseren Gärten selbst bepflanzen, bestücken wir leider selten mit bienenfreundlichen Blüten: Gefüllte Blütenköpfe von Dahlien, Geranien und Rosen versperren den Insekten den Weg zum Nektar, während unfruchtbare Hybridzüchtungen, z.B. die Forsythie, keine Pollen bilden. Andere beliebte Ziergewächse wie die Magnolie verteilen ihre Pollen mit dem Wind; sie sind deshalb leicht und bieten Bienen kaum verwertbare Nährstoffe.
Was also tun? Als Garten- oder Balkonbesitzer kannst du Wildbienen helfen, indem du Pflanzen aussäst, die sie lieben. Welche das sind, ist von Bienenart zu Bienenart ganz unterschiedlich – einige sind „Allesfresser“, andere beschränken sich auf eine einzige Nahrungsquelle.
Bienen brauchen Vielfalt und eine lange Blühperiode
Die ideale Bienenweide bepflanzt du deshalb mit Wild- und Kulturpflanzen, die in durchgehender Folge vom Mai bis in den Spätherbst blühen. Doch keine Angst – dafür musst du kein Botaniklexikon wälzen. Viele Saatgutmischungen, z.B. auch unser Bienenweide Saatgut, stellen dir in einem Beutel die geeigneten Samen ein- und mehrjähriger Pflanzen zusammen. Die Menge in einem unserer Saatgutbeutel reicht dann für bis zu 100 Quadratmeter Fläche.
Die Methode, die wir dir in der Schritt-für-Schritt-Anleitung vorstellen, eignet sich aber insbesondere für kleine Bodenabschnitte. Denn so sieht die Situation in den meisten Stadtgärten aus: Hier findet sich neben den Sitzmöbeln, dem Mini-Gemüsebeet und der Sandkiste für die Kleinen meist nur noch eine begrenzte Fläche zum Anlegen einer Bienenweide.
Welcher Zeitpunkt zum Anlegen ist der beste?
(Auf dem Bild siehst du unsere kleine blühende Bienenweide, welche im Mai angelegt wurde, im August in voller Blühte)
Huch, schon so spät im Jahr? – Viele Gartenbesitzer kommen neben Beruf und Familie kaum dazu, ihren Flecken Grün zum idealen Zeitpunkt zu bepflanzen.
Zum Glück stellt die Bienenweide hier keine allzu hohen Ansprüche: Dass die Samenmischung Pflanzen enthält, die die gesamte Vegetationsperiode abdecken, erlaubt eine flexible Aussaat: Schon ab April, wenn kein Frost mehr folgt, oder eine Spätansaat im Juli, wenn die Sommerferien dir Zeit dafür lassen.
Wichtig ist ebenfalls die richtige Tageszeit: Die Rasenfläche für die Bienenweide solltest du früh am Morgen oder später am Abend mähen (für die Bodenvorbereitung) – dann herrscht wenig Insekten-Flugverkehr auf Blüten und Gräsern. Gleichzeitig bekommen die frisch gesäten Samen in den frühen und späten Stunden bei kühleren Temperaturen einen größeren Feuchtigkeitsschub, welcher wichtig für die Keimung ist.
Wie bereite ich den Boden vor dem Aussäen vor?
Der Samen muss in Kontakt mit der Erde kommen, also wird eine Aussaat auf z.B. einer bestehenden Wiese oder direkt auf deinen Rasen nicht funktionieren. Die Fläche muss erst vorbereitet werden, wie das auch ohne schweißtreibende Arbeit funktioniert, erklären wir dir hier.
Wenn du den Boden schonen willst, gräbst du ihn vor dem Bepflanzen nicht um. Warum? In den oberen Bodenschichten siedeln die unterschiedlichsten Mikroorganismen. Etwa 10 Milliarden davon befinden sich in einem Liter Boden – mehr als Menschen auf der Erde leben. Die Lebewesen bilden ein ausgeklügeltes Öko-System, in dem jede Art ihre eigene Bodentiefe bewohnt und an den dortigen Feuchtigkeits- und Sauerstoffgehalt angepasst ist. Beim Umgraben wird diese komplexe Welt wortwörtlich durcheinandergewirbelt, wobei viele der Kleinstlebewesen absterben.
Die Folge: Die Nährstoffversorgung der Pflanzen wird schlechter, weil die Mikroorganismen für die Umwandlung von Biomasse in Humus und die Bereitstellung der Nährstoffe verantwortlich sind. Unsere Methode, eine Bienenweide zu pflanzen, lässt das Mikrobiom des Bodens dagegen völlig intakt. Zur Vorbereitung musst du lediglich ein Stück Wiese oder Rasen mähen – alle weiteren Arbeitsschritte gehen nicht in die Tiefe, sondern passieren oberhalb der Grasnarbe (mehr dazu weiter unten in der Schritt-für-Schritt Anleitung)
Welche Pflanzen bieten Bienen, was sie brauchen?
Bienen brauchen Blüten, die besonders reich an Nektar und Pollen sind. Während die Insekten den Nektar selbst als Kraftnahrung nutzen, dienen ihnen die Pollen als Vorrat für den Nachwuchs. Viele Wildpflanzen und einige Kulturpflanzen entsprechen den Bienen-Bedürfnissen, doch es braucht eine breite Mischung. Denn zwischen Biene und Blüte besteht manchmal eine lebenswichtige Symbiose: So reicht nur der lange Rüssel einer Hummel an den Nektar des Rotklees; während der Borretsch die Vibration der brummenden Wildbiene braucht, um seine Pollen freizugeben.
Rund ein Drittel der heimischen Wildbienen haben sich sogar auf eine einzige Nahrungsquelle spezialisiert. Manche Wildblumen wie der Klatschmohn bieten dagegen etlichen Arten von Mauer-, Furchen- und Schmalbienen reiche Kost.
Kurz gesagt: Um viele Bienen über die gesamte Saison zu versorgen, sollte ein Biotop eine Vielzahl an nektar- und pollenreichen Wild- und Kulturpflanzen bieten, deren Blühzeit direkt aufeinander folgt. Ganz schön kompliziert? Na klar, immerhin hat Mutter Natur dieses System über Jahrmillionen der Evolution perfektioniert. Als Mensch können wir es nicht nachbauen, aber uns mit vielfältigen Saatmischungen für Bienenweiden daran annähern.
SCHRITT-FÜR-SCHRITT ANLEITUNG
In der Anleitung gehen wir davon aus, dass du eine kleine Bienenweide auf einem Stück Rasen oder einer (relativ mageren) Wiese ohne Umgraben anlegen willst. Falls dein Boden sehr reich an Nährstoffen ist, kann das Umgraben manchmal Sinn machen, um den Nährstoffgehalt zu reduzieren. Das alternative Vorgehen in solchen Fällen erklären wir dir weiter unten.
Was du brauchst:
- 1 Stück unbedruckte Pappe in Größe deiner Bienenweide (oder mehrere kleinere Stücke)
- 1 Sack Erde aus dem Baumarkt, Gartenbaugeschäft oder von den örtlichen Entsorgungsbetrieben (in jedem Fall torffrei und möglichst nicht gedüngt)
- Rasenmäher, Holzbrett, Gießkanne
- Bienenweide-Saatgutmischung (z.B. diese hier aus unserem Shop)
Schritt 1: Die Pappe (z.B. eine auseinandergefaltete Verpackungskartonage ohne Druck oder mit Schwarzdruck) legst du flach auf den Boden und markierst die Größe der Fläche an den vier Ecken, z.B. mit Holzstücken oder Stöckchen.
Schritt 2: Mähe mit dem Rasenmäher das Gras auf der markierten Fläche kurz und entferne den Grünschnitt von der Fläche. Falls Giersch, Disteln oder ähnlich hartnäckige “Unkräuter” vorhanden sind, solltest du sie vorsorglich ausstechen.
Schritt 3: Decke die gemähte Fläche mit der Pappe ab und gieße sie mit Wasser an, sodass sie völlig durchfeuchtet ist. Auf diesem Grund verteilst du nun eine Schicht Erde (ca 5-10cm).
Schritt 4: Jetzt bringst du das Saatgut auf der vorbereiteten Fläche aus. Hier rechnet man 1 bis 3 Gramm Samen pro Quadratmeter. Da sich die kleine Menge schlecht handhaben lässt, kannst du sie mit Sand mischen. Auf diese Weise erhältst du mehr Masse zum Ausstreuen, in der sich die Samen gleichmäßig verteilen. Und du siehst an der Farbe des Sandes genau, wo du dein Beet schon bestückt hast und wo noch Samen fehlen.
Schritt 5: Jetzt brauchen die Samen Kontakt mit der Bodenfeuchtigkeit, um ihren Keimprozess zu starten. Mit z.B. einem Holzbrett, dass du auf die Beetfläche legst und andrückst, presst du die Saat gerade so tief in die Erde, dass sie feucht bleibt und gleichzeitig Licht bekommt.
Schritt 6: Nach dem Anlegen gießt du deine Bienenweide großzügig an und achtest darauf, dass sie in den kommenden 10 Tagen gut feucht gehalten wird. Ein Zeitraum, in dem einige Tage Regen in Aussicht stehen, ist deshalb ideal fürs Aussäen. Nach einer Woche sollten sich die ersten Keime zeigen; nach 14 Tagen folgt das Wachstum in großen Schüben.
Was passiert eigentlich im Boden unter der Bienenweide?
Abgeschnitten vom Sonnenlicht sterben die Wurzeln der gemähten Gräser ab und kompostieren gemeinsam mit dem Grünschnitt. Auch die Pappe löst sich restlos auf. Der Mikrokosmos aus Kleinstlebewesen im Erdreich nimmt hingegen keinen Schaden und versorgt die neu wachsenden Wurzeln der Bienenweide-Pflanzen mit Nährstoffen, die sie zum Wachsen anregen.
Wie pflegt man eine Bienenweide?
Pikieren, Vertikutieren, Zurückschneiden – alles, womit sich Deutschlands Hobbygärtner intensiv beschäftigen, fällt bei der Bienenweide weg. Die Blüten lässt du ausblühen, dabei säen sich einige Pflanzenarten selbst erneut aus. Wir empfehlen, die vertrockneten Stängel nicht im Herbst zu mähen, sondern über den Winter stehen zu lassen. Sie bieten verschiedenen Wildbienen und anderen Insekten einen geeigneten Unterschlupf. Im Frühjahr entfernst du dann die Pflanzenreste, damit die mehrjährigen Sorten ausreichend Licht und Raum bekommen, um nach oben zu wachsen.
Ab dem zweiten Jahr ist eine oder eine zweifache Mahd ggf. sinnvoll (wichtig, erst nach dem Ausblühen) um die Blühvielfalt zu erhalten.
Alternative: Bienenweide mit Umgraben – wann macht das Sinn?
Die No-Dig-Methode erzeugt erstmal einen nähstoffreicheren Boden. Das kann ungeeignet sein, wenn deine Saatgutmischung vorwiegend Wildblumen enthält, weil diese eher nährstoffarme Gründe bevorzugen. Auch wenn der Boden in deinem Garten bereits sehr „fett“ ist, womit Experten einen hohen Ton-, Wasser-, und Nährstoffgehalt meinen, eignet er sich nicht für eine Bienenweide ohne Umgraben. Um den Boden „abzumagern“, hast du mehrere Optionen.
- Verwende keine gedüngte Blumenerde zum Aufschütten der Bienenweide
- Entferne den Grünschnitt nach dem Mähen der ausgewählten Fläche
- Mähe die Bienenweide schon im Herbst und entferne die Biomasse von der Fläche
Wer diese Richtlinien beherzigt, kann auch auf einem reichhaltigen Boden eine No-Dig-Bienenweide anlegen – vor allem, wenn die Saatgutmischung neben Wildblumen auch Kulturpflanzen enthält, wie im Fall unseres Bienenweide Saatguts.
Falls du damit keinen Erfolg hattest oder doch lieber auf konventionelle Methoden setzen willst, stellen wir dir hier noch die klassische Methode vor:
Schritt-für-Schritt mit Grasnarbe entfernen
- Im ersten Schritt muss das ausgewählte Stück Rasen oder Wiese für unser Saatgut vorbereitet werden. Direkt auf Wiese auszustreuen bringt leider nichts, denn gegen die Gräser haben unsere Samen keine Chance zu keimen. Mit dem Spaten stichst du leicht schräg etwa wenige Zentimeter tief in den Boden ein und trägst die oberste Schicht mit dem Grasbewuchs ab. Das schnellste Ergebnis lässt sich erzielen, wenn du lauter kleine Quadrate einstichst und diese jeweils kurz anhebst. So kannst du am Ende mit der Schaufel relativ leicht die Grasnarbe abtragen. Die abgetragene Wiesen-Fläche kannst du mit einem Schubkarren z.B. auf deinen Kompost werfen.
- Jetzt geht es an das Umgraben, am besten verwendest hier eine normale grobe Gartenhacke. Im zweiten Durchgang sollte die Erde mit einem Gartenrechen oder ähnlichem nochmals aufgelockert und verfeinert werden. Der Boden ist am Ende bestenfalls locker und "krümelig"
- Um eine optimale Dichte zu erreichen, lässt du den Boden einfach einige Tage ruhen. Mit einer Walze (wir haben einen alten Baumstamm verwendet) geht das Verdichten natürlich deutlich schneller, doch das Setzen des Bodens funktioniert auch ohne dieses Hilfsmittel ganz wunderbar. Hat sich die Erde abgesetzt, gleichst du die letzten Unebenheiten mit einer Harke aus.
- Falls du einen größeren Garten zur Bienenweide gestalten möchtest, empfiehlt es sich, einen Weg einzuplanen. Denn die Blumenwiese selbst sollte so wenig wie möglich betreten werden. Blumen sind trittempfindlich und vertragen es überhaupt nicht, platt getreten zu werden (fiel bei uns weg, da seitlich genügend Platz zum laufen vorhanden ist)
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Jetzt kann die Aussaat beginnen. Um ein möglichst gleichmäßiges Resultat zu erzielen, vermischt du das Saatgut mit etwas Sand (ca 1-2g Saatgut pro qm). Das Vermengen mit Sand (was aber nicht zwingend notwendig ist) vereint zwei Vorteile in sich: Einerseits kannst du leicht erkennen, wo sich noch Lücken befinden, andererseits verteilt sich die Saat so einfach gleichmäßiger. Pro Quadratmeter werden im Durchschnitt 1 - 5 Gramm Saatgut gerechnet. Unsere bienenfreundliche Saatmischung reicht für eine Fläche von bis zu max 100 Quadratmetern.
Am besten gehst du langsam über die vorbereitete Fläche und bringst das Saatgut mit einer schwungvollen Armbewegung aus. Achte darauf, nicht zu dicht zu streuen, nachstreuen kannst du immer noch. Falls du einen Weg durch die Wiese geplant hast, deckst du diesen entweder mit einer Plane ab oder du säst aus der Hocke heraus mit der Hand dicht am Boden entlang des geplanten Weges.
- Anschließend harkst du die Samen minimal in die Erde ein. Hier ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt, denn viele Blumen sind Lichtkeimer und dürfen nicht zu tief im Erdreich verschwinden. Danach muss die Fläche noch ausgiebig gegossen werden - damit unsere Samen auch einen ordentlich Anreiz zum Keimen bekommen ;)
Der Boden sollte die nächsten Wochen stets gut durchfeuchtet sein, dabei dürfen allerdings keine Pfützen entstehen.
- Nach relativ kurzer Zeit beginnt es zu sprießen und zu blühen. Nach etwa 10 Wochen muss die Blumenpracht gemäht werden, um einen dichteren Wuchs zu erzeugen, was letztlich hilft, Unkraut in Schach zu halten. .
Früher war alles anders?
Wir wollen nicht auf den berühmten Zug “...früher-war-alles-besser” aufspringen, doch eines wurde einst tatsächlich anders gehandhabt: Die artenreichen Blumenwiesen wurden später im Jahr gemäht, meist nach der Blüte, denn es wurde vermehrt Frischfutter produziert. Auch wurden die Wiesen nicht in der Häufigkeit abgemäht. Die Zeiten zwischen den einzelnen Mähaktionen reichten für den Aufwuchs und das erneute Blühen der Pflanzen aus. Und die Landwirte hatten noch nicht die hochmodernen Mähmaschinen, die das Mähen im Zeitraffer erledigen. Was früher Stunden dauerte, wird heute in Minuten geschafft.
Unsere bienenfreundliche Saatgut-Mischung
Über den Autor
Samuel Ilg
Samuel ist Mit-Gründer von beegut, begeistert von Permakultur / Restoration Agriculture, schmökert gerne Hermann Hesse und überzeugt von der Macht des Verbrauchers
3 Kommentare
DANKE für den Beitrag, die Sache mit der Pappe erscheint sehr einfach….
Hallo Samuel,
ich hatte endlich Zeit, meinen Vorgarten zu bearbeiten und habe mit viel Aufwand Pampasgras und Bambus entfernt. Jetzt stehe ich vor der Neugestaltung von ca. 25qm. Gerne würde ich eine Bienenweide anlegen, frage mich aber, ob das jetzt Ende Oktober noch möglich ist. Wenn nicht, was mache ich dann mit solange mit dem relativ nackten Boden.
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beegut:
Hallo Wilma, danke für deinen Kommentar :) Ich würde lieber auf das Frühjahr warten zum Anlegen. Jetzt im Herbst kannst du jedoch noch super eine dicke Schicht Mulch z.B. aus Laub oder dem letzten Rasenschnitt auf den nackten Boden packen. Dann bleibt das Bodenleben aktiv und gesund und der Boden lässt sich dann auch leichter im Frühjahr bearbeiten. Hoffe das hilft dir etwas weiter bei deiner Planung. Grüße, Samuel
Am 19.10.2022 um 15:25 schrieb Sunny@comment.sunnysideapps.com: >
Guten Abend, Ihr sagt, dass es eine Mischung aus 1 und mehrjährigen Blumen ist. Was mache ich denn dann im 2. Jahr? Uch würde gerne ein Hochbeet von mir nehmen, an das mein Nachbar leider eine Hecke gezogen hat, das ist jetzt halt schattiger- kann ich trotzdem nehmen? LG Martina
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beegut:
Hallo Martina,
lieben Dank für deinen Kommentar. In einer Mischung aus ein- und
mehrjährigen Blumen samen sich die Einjährigen selber aus. Damit hast du
gute Chancen, dass auch diese im nächsten Jahr erneut da sind. Letztlich
werden sich langfristig ohnehin nur die Blumen durchsetzen, die sich
optimal wohlfühlen. So entsteht nach einiger Zeit ein Flor, der genau zu
deinem Boden passt. Und das hängt wiederum davon ab, wie offen dein
Boden ist, wie lehmhaltig, wie trocken, wie phosphorhaltig usw.
Bezüglich der Lichtverhältnisse – das ist natürlich sehr schwierig zu
beantworten. “Schattiger” kann ja viel heißen :-) Viele Blumen vertragen
Halbschatten, doch ob du dein Hochbeet trotz der Hecke des Nachbarn
verwenden kannst, kann so aus der Ferne nicht beurteilt werden – einfach
ausprobieren, würde ich raten!
Hab ne gute Zeit und einen schön grünen Daumen!
Liebe Grüße
Martina
Am 18.03.2022 um 21:42 schrieb Sunny@comment.sunnysideapps.com:
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