
Naturkosmetik selber herstellen, ist viel mehr als “nur” ein Trend. Abgesehen davon, dass es riesigen Spaß macht, weißt du anschließend auch ganz genau, welche Inhaltsstoffe sich in “deiner” Salbe verbergen. Im folgenden Artikel geht es darum, eine Propolis Salbe selber zu machen. Es handelt sich eher um eine schützende Salbe, die nicht mit einer Creme verwechselt werden darf. Bevor es mit dem Rezept und der Anleitung dazu losgeht, vorab die Abweichung der beiden Hautprodukte.
Der Unterschied zwischen Salbe und Creme

Im Normalfall wird eine Salbe eher der medizinischen Applikation zugeordnet. Das muss jetzt - wie im Fall der Propolis Salbe - keine direkte medizinische Bedeutung haben, sondern kann auch im Bereich des Hautschutzes liegen. Eine Salbe besteht aus einer Fettphase und Zusätzen. Als Konsistenzgeber sorgt Bienenwachs (oder beispielsweise Carnaubawachs) für die Streichfähigkeit.
Bei der Creme kommt zur Fett- noch eine Wasserphase hinzu. Damit sich Fett und Wasser verbinden, benötigt eine Creme zusätzlich einen Emulgator. Das ist bei der Salbe nicht notwendig.
Was die Salbe kann
Salben werden entweder auf die Haut aufgetragen und einmassiert oder sie werden per Salbenverband angelegt. Zweiteres ist jedoch wiederum eher im medizinischen Bereich angesiedelt und wird vom Arzt verordnet, zumindest bei Wunden.
Eine Salbe mit Propolis hat einen schützenden Effekt. Sie ist bei trockener Haut hilfreich und versorgt die Poren mit Feuchtigkeit. Viele Menschen haben in der winterlichen Kälte das Problem, dass die Hände rissig und spröde werden, hier ist eine schützende Salbe mit einem hohen Fettanteil empfehlenswert. Aber auch bei kleinen Unpässlichkeiten kann die Propolis Salbe aufgetragen werden, etwa bei einer leichten Abschürfung oder bei einem Insektenstich. Die Salbe kann auf dem ganzen Körper angewandt werden, beachtenswert ist aber hier natürlich, dass eine fetthaltige Salbe nicht so leicht in die Haut einzieht wie eine Creme mit einer Wasserphase. Die Salbe ist recht fettig, deswegen ist sie nicht als tägliche Pflege oder für die sensible Haut geeignet, sondern tatsächlich nur bei Bedarf.
Die Propolis Salbe zum selber machen beinhaltet genau drei Zutaten, allesamt rein pflanzlichen Ursprungs: Ein gutes Pflanzenöl, Bienenwachs und Propolis. Mehr Zutaten benötigst du nicht, abgesehen von den Utensilien, um die Salbe herzustellen.
Das wird benötigt:

Prinzipiell kann jedes Pflanzenöl als Grundlage für die Salbe dienen. Besonders gut geeignet sind Mandelöl, Sheabutter, Kokosöl, Olivenöl, Jojobaöl, Leinöl oder Hanfsamenöl. Die genannten Öle sind für die Tagespflege geeignet, was nicht auf alle Fette zutrifft (Stichwort Oxidation durch Sonnenlicht). Für die reife Haut sind Arganöl oder Traubenkernöl sehr empfehlenswert.
Bienenwachs hat bei der Salbenherstellung zwei Funktionen: Einerseits dient es als Konsistenzgeber, andererseits hat das Wachs Eigenschaften, die auf die Hautstruktur positiv wirken. Wichtig ist natürlich rückstandsfreies Bienenwachs, welches sich voll umfänglich für den Kosmetikeinsatz eignet, z.B. unser Bienenwachs in Pastillenform, weches du bei uns im Shop findest.
Das zweite Bienenerzeugnis zeigt sich im Bienenstock als wahre Desinfektionsquelle. Es verhindert Infektionen und Keimbefall im Bienenheim, da es durch den hohen Harzanteil und andere organische Substanzen (Pollen, Wachs, Enzyme, ätherische Öle) antimikrobiell wirkt. Propolis wird von Bienen hergestellt, es kann vom Menschen nicht produziert werden.
Am Besten eignet sich Propolis in flüssiger Form, z.B. unsere Tropfen oder eine Tinktur.
So wird die Salbe gemacht
Bei der Herstellung eigener Naturkosmetik ist Hygiene unabdingbar. Alle Gerätschaften sollten so keimfrei wie möglich sein, sonst hast du nicht lange Freude an deinem selbstgemachten Produkten. Deswegen besteht der erste Arbeitsschritt darin, alle Utensilien heiß zu spülen, die Arbeitsfläche mit einem handelsüblichen Küchen-Desinfektionsspray zu säubern und mit frisch gewaschenen Händen ans Werk zu gehen. Für die Salbenherstellung benötigst du:
- Einen Topf, in den ein hitzeunempfindliches Glas passt.
- Besagtes Glas, welches als Wasserbad fungieren soll (altes Honigglas zb)
- Einen Rührstab aus Glas, alternativ einen Teelöffel.
- Eine Waage, die grammgenau abwiegen kann.
- Salbentigel oder Cremedosen
- Beschriftungskleber
Zutatenliste
- 100 ml Pflanzenöl (wir haben Sheabutter & Jojobaöl verwendet)
- 6 - 8 Gramm Bienenwachs
- zwischen 20 und 80 Tropfen Propolis
Die Zubereitung


Füge das abgewogene Bienenwachs und die genau bemessene Menge Pflanzenöl in das hitzeunempfindliche Glas, welches du in ein heißes Wasserbad stellst. Das Wasser muss nicht unbedingt kochen, Bienenwachs hat einen Schmelzpunkt bei etwas über 60 Grad.



Unter stetem Rühren werden sich die Wachspastillen rasch auflösen - Zeit, das Glas aus dem heißen Wasserbad herauszunehmen und die Propolis Tropfen einzurühren. Vielleicht erstaunt dich die unpräzise Mengenangabe der Propolis Tropfen bei den Zutaten, doch du kannst hier tatsächlich die Menge individuell für dich anpassen. Je mehr Propolis du zufügst, um so schützender die Wirkung auf der Haut.

Tipp: bevor du die Salbe in die Tiegel abfüllst, prüfst du die Konsistenz, indem du einen kleinen Tropfen auf einen Teller gibst. Der sollte recht schnell erkalten und zeigt dir das Endresultat an. Ist dir die Salbe zu flüssig, erhitzt du das Ganze nochmals und gibst noch etwas Bienenwachs hinzu. Unter Verwendung weniger Propolis Tropfen sollten die 6 Gramm Wachs ausreichen. Bei einer hohen Dosis rechne gerne mit bis zu 8 Gramm oder mehr Wachs.

Für das Gelingen sind die Qualität der Zutaten entscheidend. Zudem solltest du die Salbe wirklich direkt aus dem Wasserbad nehmen, wenn sich das Wachs aufgelöst hat. Hat die Salbe die richtige Festigkeit, was du anhand des erkalteten Tropfen auf dem Teller geprüft hast, füllst du die recht flüssige Masse gleich in die bereitgestellten Salbentigel ab und lässt sie auskühlen. Jetzt fehlt nur noch die Beschriftung mit dem Herstellungsdatum, vielleicht auch mit den Zutaten, falls du öfters verschiedene Salben machst. Am nächsten Tag kannst du die Salbe benutzen.
Habt ihr schonmal eine Salbe selber gemacht? Habt besondere Tipps, Fragen, Anregungen oder Wünsche oder wollt uns einfach nur gern sagen welches Rezept wir als nächstes veröffentlichen sollen? Dann ab damit in die Kommentare ;)
Hinweis für Allergiker
Wenn du gegen Bienenstiche oder Bienenprodukte allergisch bist, solltest du diese Salbe nicht verwenden. Auch als Pollenallergiker ist Vorsicht angesagt. Propolis gilt als allergener Stoff und kann bei empfindlichen Menschen zu Hautrötung, Juckreiz oder Schwellung führen. Deswegen solltest du die Salbe auch nicht bei der ersten Anwendung im Gesicht nutzen. Die Kontaktprobe beschränkt sich im Falle der ersten Anwendung auf eine unempfindliche Hautstelle, die du gut beobachtest. Zeigen sich keine Reaktionen, sollte einer Anwendung nichts im Wege stehen. Alternativ kannst du bei deinem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker weitere Informationen über die einzelnen Zutaten und ihre Wirkung auf die Haut einholen.
13 Kommentare
Ich mache schon zeit Jahren Ringelblummensalbe mit Lanolin. Kann ich auch weiter machen nur mit Propolis Extrakt?
Kann ich auch Propolis Pulver verwenden und wie viel?
Liebes beegut Team, ich möchte gerne die Salbe selbst herstellen. Öl und Bienenwachs habe ich da und Propolis von euch, als Pulver. Kann ich damit auch eine Salbe herstellen und wieviel Pulver sollte da hinein?
Ich danke euch schon mal.
Liebe Grüße
Sandy
Hallo, bezogen auf das Rezept für die Propolis-Salbe: Beziehen sich die 20-80 Tropfen Propolis-Tropfen auf die 10%ige oder die 20%ige Tinktur? VG!
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beegut:
Hallo Carolin,
besten Dank für Ihre Frage. Letztlich ist es egal, der eine mag lieber die Tinktur mit 10%, der andere möchte es etwas intensiver und nimmt die 20%ige Tinktur. Hier würd ich einfach mal probieren, welche dir mehr liegt.
Bei Fragen melde dich gerne :-)
Liebe Grüße
Martina vom beegut-Team
Am 08.10.2022 um 13:25 schrieb Sunny@comment.sunnysideapps.com: >
… das Problem, das Simon hatte, war bei mir ähnlich. Gleich beim Zugeben der Propolistinktur fiel mir auf, daß sie sich nicht mit dem Öl-Wachs-Gemisch verbindet, sondern als Tröpfchen zu erkennen war.also habe ich gerührt bis die Mischung erkaltet war und erst dann in die Tigel gefüllt. So hatte ich dann eine homogene Salbe.