Als Hundefreund kennst du die Situation: Dein bester Freund geht plötzlich lahm. Der erste Blick richtet sich vermutlich auf die Pfotenballen. Wie schnell passiert es, dass sich Hunde beim Stöbern im Gras, am Wegesrand oder im Wald am Pfotenballen verletzten.
Nicht zu vergessen, der Winter mit all seiner Pracht - und seinen Nachteilen: Streusalz. Es trocknet die Pfoten aus und kann im schlimmsten Fall zu einem sogenannten “Schleck-Ekzem” führen, ein Zustand, in dem der Hund schier nicht mehr aufhört, eine desolate Stelle seines Körpers abzulecken.
Deswegen ist es immer gut, ein vernünftiges Pfotenbalsam im Haus zu haben. Keine Frage, liegt eine Verletzung im Pfotenbereich vor, sollte sich ein Tierarzt das anschauen, denn Bakterien können gerade in die Pfoten ganz schnell eindringen und Unheil in Form einer Infektion anrichten. Doch wenn die Pfotenverletzung tierärztlich versorgt ist und am Abklingen ist, kannst du mit einem Pfotenbalsam deinem Hund Gutes tun - genauso im Winter, indem du das Balsam vor dem Spaziergang auf die Pfoten aufträgst.
Fußabdrücke vermeiden
Jeder Hundebesitzer weiß, was passiert, wenn er seinem Liebling die Pfoten mit einem Balsam einsalbt: Der Hund hat nichts Besseres zu tun, als sich nach dem Salben zu erheben und bestenfalls über den blank gewienerten Boden aufzumachen, weil es hier und dort etwas zu Schnüffeln gibt, weil er genau jetzt zum Trinknapf muss oder weil noch das Spielzeug ins Körbchen geholt werden muss.
Deswegen bekommen meine Hunde ein Pfotenbalsam im Haus nur dann aufgetragen, wenn ich sicherstellen kann, dass alles erledigt ist: Es wurde getrunken, das Lieblingsspielzeug liegt im Körbchen, es gibt nichts zu Schnüffeln und auch sonst ist alles erledigt. Zumindest in der Theorie…..
Zutaten für dein natürliches Pfotenbalsam
Ein gutes, schnell einziehendes Pfotenbalsam lässt sich aus wenigen Zutaten machen:
50 g Ringelblumen - oder Gänseblümchen (auch getrocknet im Bioladen / Reformhaus in der Teeabteilung)
Alternative Pflanzen im Balsam (Spitzwegerich und co)
Neben der bekannten Ringelblume eignen sich natürlich auch andere Pflanzen für die Herstellung eines Pfotenbalsams. So nutze ich persönlich etwa gerne Spitzwegerich, aber auch die Blätter vom Walnussbaum. Beides findest du auch noch nach der eigentlichen Blühsaison, denn sowohl die Blätter des Walnussbaums als auch der Spitzwegerich lassen sich auch in den späten Herbstmonaten gut finden.
Direkt in den Wintermonaten kann die Zaubernuss gute Dienste als Grundlage für ein Pfotenbalsam verrichten. Die Zaubernuss hat ihre Blütezeit tatsächlich im Winter und ihre pflegenden Eigenschaften sind “zauberhaft”.
Alternativ eignen sich noch Lavendel, Brennnessel, Basilikum oder Sanddorn. Schau mal im Bio-Laden in der Teeabteilung vorbei, dort dürftest du die meisten Kräuter problemlos bekommen.
Warum Bienenwachs & Propolis?
Natürlich kannst du auch andere Wachse für die Herstellung eines Balsams nutzen, etwa Candelillawachs oder Carnaubawachs. Ich persönlich mag Bienenwachs sehr gerne, da ich mich auf dessen Eigenschaften "verlassen" kann. Bei Carnaubawachs müsste man schon eine Mischung generieren, da es doch sehr hart ist in seinem Endergebnis. Bienenwachs lässt sich problemlos nutzen und führt für mich zum besten Ergebnis. Aber wie gesagt: Jeder, wie er mag natürlich :-)
Und Propolis gehört für mich in eine Salbe, da es im Bienenstock zeigt, dass es antibakteriell wirkt. Nicht umsonst verwenden Bienen unglaubliche Arbeit darauf, alle Ritzen und Fugen ihres Bienenheimes mit Propolis einzukleistern, damit Erreger erst gar keine Chance haben, sich einzunisten. Immer wieder fällt mir dazu das Forschungsergebnis der 1960er Jahre ein, als ein Wissenschaftler Insekten auf Mikroorganismen untersuchte: Auf allen Insekten wimmelte es nur so von Bakterien und Mikroorganismen - außer auf den Bienenkörpern. Null Bakterien, Viren & Co. Nix. Die Bienenkörper waren nahezu steril. Heute weiß man, dass Propolis ursächlich dafür war und ist. Deswegen gehört in eine Salbe auch Propolis.
Meine Erfahrung mit unserem Hundemädchen Sasha
Persönlich nutze ich zur Herstellung von Pfotenbalsam exakt den Kaltauszug, den ich “übrig” habe. Nach meiner Erfahrung tut gerade im Winter den Pfoten alles gut - abgesehen von Arnika. Arnika eignet sich hervorragend zur Nutzung als Einreibemittel, nicht jedoch als Basis eines Balsams.
Mein kleines Hundemädchen Sasha hat äußerst sensible Pfotenballen. Einmal in Streusalz treten reicht aus, dass sie erschrocken stehen bleibt und mit anklagendem Blick den betroffenen Fuß in die Höhe reckt.
Ergo handhabe ich es so, dass ich ihr direkt beim Verlassen des Hauses alle vier Pfoten einreibe. Dieser Schutz hält eine ganze Weile an und da wir ohnehin nur eine Straße überqueren müssen, um in den Wald zu gelangen, reicht dieser Schutz den ganzen Weg.
Sammle am besten frühmorgens die Ringelblumen - oder Gänseblümchenköpfe. Hast du genug? Dann lasse sie noch kurz vor dem Heimtragen liegen, damit Kleinstlebewesen noch fliehen können. Alternativ einfach in der Teeabteilung eines Biomarkts / Reformhaus getrocknet kaufen.
Breite die Blütenköpfe auf einem mit Backpapier belegten Backblech aus und schiebe das Ganze bei rund 40 Grad in den Ofen
Nach einiger Zeit sind die Blüten getrocknet und du kannst sie rausnehmen
Gebe die Blüten samt dem flüssigen Kokosöl in einen Topf und erwärme diesen (nicht kochen, nur erhitzen)
Lass die Öl-Blütenmischung ruhig drei Stunden auf dem Herd stehen, damit sich die Inhaltsstoffe der Blüten mit dem Öl verbinden
Jetzt wird das Bienenwachs in einem Wasserbad erwärmt. Wichtig: Niemals Bienenwachs so verflüssigen, immer nur per Wasserbad!
Solange das Bienenwachs in Arbeit ist, filter die Ölmischung über ein Teesieb in ein anderes Gefäß ab
Füge das Olivenöl dazu und rühre gut um
Ist das Bienenwachs komplett flüssig? Gut, dann gebe jetzt die Öl-Blütenmischung dazu und verrühre das Ganze schnell und vor allem lange - also mindestens fünf Minuten
So lange rühren, bis es langsam anfängt, abzukühlen - dann noch schnell die Propolistinktur dazugeben und nochmals ordentlich weiterrühre
Am Ende fehlt nur noch das Abfüllen, langsam abkühlen lassen und Beschriften
Tipp
Da so eine Salbe nicht sonderlich lange haltbar ist, solltest du die Haltbarkeit mit Biokons oder Vitamin E verlängern. Einfach wie beschrieben hinzufügen, was dem Pfotenbalsam eine deutlich längere Lebenszeit beschert.
Über den Autor
Martina Pfannschmidt
Martina ist nicht nur unser beegut Kundensupport, sondern auch begeisterte Hundeliebhaberin und schreibt über ihre langjährige Hundeerfahrung in ihrem eigenen Blog auf hundepfote.org
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Hallo Martina,
Wie lange hält das Pfotenbalsam ohne Konservierung?
LG Uschi ——— beegut: Liebe Uschi,
herzlichen dank für deinen Kommentar. Wenn du die Salbe ohne Zugabe von Vitamin E oder beispielsweise Biokons herstellst, hält sie sich etwa vier bis sechs Wochen. Ich selbst nehme immer einige Tropfen Biokons mit dazu, dadurch hält die Salbe etwa ein halbes Jahr.
Beste Grüße
Martina vom beegut-Team
Am 24.11.2022 um 09:25 schrieb Sunny@comment.sunnysideapps.com: >
Uschi am
Wer ist beegut?
Wir sind ein junges Unternehmen aus der Ostalb, unsere zwei Gründer entdeckten vor einiger Zeit Bienenprodukte für uns.
Zu unserer Begeisterung gesellte sich recht schnell großes Erstaunen hinzu - warum sind Bienenprodukte trotz ihrer ausgezeichneten Eigenschaften in der breiten Bevölkerung doch recht wenig bekannt? Genau hier wollen wir ansetzen!
Unsere Mission ist es Bienenprodukte (mit Beiträgen wie diesen) wieder bekannter zu machen!
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1 Kommentar
Hallo Martina,
Wie lange hält das Pfotenbalsam ohne Konservierung?
LG Uschi
———
beegut:
Liebe Uschi,
herzlichen dank für deinen Kommentar. Wenn du die Salbe ohne Zugabe von Vitamin E oder beispielsweise Biokons herstellst, hält sie sich etwa vier bis sechs Wochen. Ich selbst nehme immer einige Tropfen Biokons mit dazu, dadurch hält die Salbe etwa ein halbes Jahr.
Beste Grüße
Martina vom beegut-Team
Am 24.11.2022 um 09:25 schrieb Sunny@comment.sunnysideapps.com: >