Vorneweg: Echter Honig ohne Zucker - das gibt es nicht. Eigentlich gibt es auch keinen “unechten” Honig, zumindest wäre dann die Bezeichnung irreführend und nicht erlaubt. Honig besteht hauptsächlich aus unterschiedlichen Zuckerformen, die bereits im Blütennektar oder im Honigtau enthalten sind.
Blütennektar - ein Ursprung des Honigs
Blütennektar ist eine süße, wässrige Lösung. Pflanzen scheiden diese Flüssigkeit über ihre Nektarien aus, um damit Insekten anzulocken. Dadurch stellen die Pflanzen sicher, dass ihre Pollen weitergetragen werden - sie sich also vermehren. Es gibt extraflorale Nektarien, die außerhalb der Blüte sitzen oder florale Nektarien, die im Blütenbereich liegen. Die auch als “Honigdrüsen” bezeichneten Nektarien sind pflanzeneigene Drüsen, über die der Nektar ausgeschieden wird.
Leckere Honige bei uns im Shop:
Zuckerhaltiges Lockmittel
Die bunte Pflanzenwelt tut einiges, um Insekten zum Zweck der Vermehrung anzulocken. Die bunte Farbenpracht ist nur ein Beispiel, ein weiteres ist der zuckerhaltige Saft. Er besteht aus vielen verschiedenen Zuckerarten, hauptsächlich jedoch aus Saccharose, Glucose und Fructose.
Fructose (Fruchtzucker) ist ein Einfachzucker, der winzige, weiße Kristalle bildet. Einfachzucker gehören zu den Monosacchariden und bestehen aus zahlreichen einzelnen Molekülen. Fructose ist eine sehr süße Substanz und ihr Anteil im Honig zeigt sich bei der Kristallisation: Ein Honig, der einen höheren Anteil Fructose enthält, kristallisiert später aus.
Glucose (Traubenzucker) ist ebenfalls ein Einfachzucker und er ist hauptverantwortlich für das Kandieren von Honig. Je mehr Glucose im Honig enthalten ist, umso schneller kristallisiert der Honig. Glucose schmeckt nicht ganz so süß wie Fructose oder Saccharose.
Saccharose (Rohrzucker) ist ein Zweifachzucker (Disaccharid), der sich aus je einem Molekül Fructose und einem Molekül Glucose zusammensetzt.
Hinzu kommen noch Anteile von Wasser, Aromastoffe, Duftsekrete, Mineralstoffe, Aminosäuren und Vitamine vor. Jede Pflanze bildet ihre ureigene Zusammensetzung zwischen den Zuckerformen und dem Wasseranteil aus.
Honigtau - noch ein Honigursprung
Während Blütenhonig logischerweise aus Blütennektar besteht, verhält es sich beim Honigtau anders. Honigtau ist eine ebenfalls süße Flüssigkeit, die ihren Ursprung in den Siebröhren von Waldpflanzen hat. Die Pflanzen produzieren den typischen Saft, der von den Kleinstlebewesen aufgenommen wird. So sind beispielsweise die Schnabelkerfe, Schildläuse, Blattflöhe oder Zikaden beliebte Abnehmer des zuckerhaltigen Saftes. Da die Insekten zu viel von dem Saft aufnehmen, geben sie einen Teil wieder ab - und genau das ist Honigtau (Waldhonig). Frischer Honigtau enthält vor allem Fructose, Glucose und Saccharose, hinzu kommen noch Zuckerformen wie Maltose, Fructomaltose, Melezitose und Oligosaccharide. Abgerundet wird die süße Lösung durch Fermente, organische Säuren, Vitamine und Phosphate.
Die Bienen als Wandler
Bienen verarbeiten die Saccharose im Nektar oder Honigtau mittels körpereigener Enzyme, indem sie den Zuckerstoff in die Basiszucker Glucose und Fructose aufspalten. Dies Umwandlung findet in der Honigblase und im Verdauungstrakt statt.
Das Süßungsmittel direkt aus der Natur
Ein Blick auf die Inhaltsstoffe von Honig zeigt, dass es keinen Honig ohne Zucker gibt. Im Grunde ist Honig sogar das einzige natürliche Süßungsmittel, welches in seiner ursprünglichen, naturbelassenen Form dem Menschen zur Verfügung steht. Honig lässt sich auf vielfältige Weise einsetzen, entweder als bekömmlicher Brotaufstrich, als Süßungsmittel im Tee, als Zuckerersatz beim Backen oder als Zutat beim Kochen und Braten. Glücklicherweise regelt die Honigverordnung ganz klar, dass dem Naturprodukt Honig weder etwas entzogen noch hinzugefügt werden darf. Honig ohne Zucker wäre demnach kein Honig mehr.
Leckere Honige bei uns im Shop:
4 Kommentare
Es ist eine Sache, den Bienen im Frühjahr Honig oder speziell hergestellten Zuckersirup zu geben, und eine andere Sache, den bereits zubereiteten Honig mit flüssiger Glukose zu mischen, oder? Also bitte konkreter werden..
Es ist eine Sache, den Bienen im Frühjahr Honig oder speziell hergestellten Zuckersirup zu geben, und eine andere Sache, den bereits zubereiteten Honig mit flüssiger Glukose zu mischen, oder? Also bitte konkreter werden..
@Karpuz,
vielen Dank für deinen Kommentar. Grundsätzlich ist es gar nicht erlaubt, einem Honig Zucker zuzusetzen. Eigentlich ist es ja auch gar nicht nötig, denn Honig ist ja auch so süß genug ;)
Liebe Grüße
Martina vom beegut-Team
Erläuterungen find ich sehr gut da ich von Zucker wegkommen möchte suche ich Honig das nur aus der Natur besteht ohne Zusätze ohne Zucker usw
Mfg