Dieser Beitrag stammt von Johannes Weber, Imker & Gründer des gemeinnützigen Vereins Stadtbienen e.V.. Mit dem Projekt Stadtbienen werden deutschlandweit Imkerkurse angeboten. Auch das beegut-Team hat diesen bereits absolviert und kann ihn jedem Interessierten ans Herz legen!
Selber Bienen zu halten erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Hund und Katze sind schon lange nicht mehr die einzigen Wegbegleiter, die von uns betreut bzw. gehalten werden. Bienenvölker bieten eine tiefgreifende Faszination und ganz besonderen Zugang zur Natur. Doch wie starte ich mit der Bienenhaltung und auf was muss ich alles achten?
Welche Voraussetzungen für die eigene Bienenhaltung?
Im ersten Schritt solltet ihr motiviert sein und hinterfragen warum ihr einem Bienenvolk ein zuhause bieten möchtet. Ist es die besondere Erfahrung, der Umweltschutz oder das ein oder andere Kilogramm Honig on eurem eigenen Balkon?
Du solltest dir der Verantwortung gegenüber diesem Superorganismus im Vorfeld bewusst sein, ein Bienenvolk benötigt nämlich dich und deine Betreuung. Honigbienenvölker sind grundlegend von der Betreuung des Menschen abhängig und dies zu bestimmten Zeiten im Jahr. Von März bis August gibt es daher um einiges mehr zu tun als zwischen September und Februar.
Wie viel Zeit muss ich als Hobbyimker für eigene Bienen aufbringen?
Wenn du irgendwann genau weißt was es zu tun gibt, wirst du effektiv ca. 20 Stunden für die Betreuung deines Bienenvolks aufwenden. Um jedoch die genauen Schritte und Handlungen zu kennen, benötigst du einiges an theoretischem und praktischem Wissen.
Wie eigne ich mir das nötige Wissen für eine wesensgemäße, artgerechte Bienenhaltung an?
Die ersten Informationen bietet dir der Wissensbereich auf stadtbienen.org. Um jedoch praktisch dieses Handwerk zu erlernen solltest du einen ökologischen Imkerkurs machen der bestimmt auch in deiner Stadt angeboten wird (Hier kannst du die Verfügbarkeit eines Imkerkurs in deiner Stadt ausfindig machen).
Innerhalb des Kurses wirst du dich für ein bestimmtes Behausungskonzept entscheiden welches zu deinen anfänglich gesetzten Vorstellungen passt.
Von der BienenBox als ökologische Behausung für Anfänger*innen über klassische Behausungen für einen honigfokussierteren Ansatz steht dir eine breite Palette an Möglichkeiten zur Verfügung. Im Zuge der Behausungswahl wirst du für dein zukünftiges Bienenvolk einen Standort auswählen.
Eigene Bienen auch in der Stadt möglich?
Ob auf dem Dach, dem Balkon oder in deinem Garten, Bienen genießen eine gesunde Mischung an Sonne und Schatten. Lebst du im städtischen Gebiet kannst du davon ausgehen, dass deine Bienen das ganze Jahr über einen reich gedeckten Tisch vorfinden, hast du viele landwirtschaftlich genutzte Flächen vor der Haustüre solltest du ein genaues Augenmerk auf die mögliche Blütenauswahl haben.
Woher bekommt man das erste Bienenvolk?
Nachdem dein Standort soweit definiert wurde und du bereit bist für den großen Einzug besorgst du dir ein Bienenvolk. Dies wird bestenfalls als Schwarm über den Imkerkurs bei den Stadtbienen bzw. dem lokalen Imkerverein vermittelt.
Muss ich mich als Hobby Imker bei Behörden anmelden?
Wichtig ist, dass du dein Bienenvolk beim Veterinäramt und in manchen Bundesländern auch bei der Tierseuchenkasse anmeldest. In den meisten privaten Haftpflichtversicherungen sind Bienen die aus Hobbygründen gehalten werden mitversichert, um hier sicher zu gehen lohnt sich ein Anruf bei deiner Versicherung. Auch nach dem Einzug der Bienen zwischen Mai und Juni wirst du innerhalb des Imkerkurses durch dein erstes Bienenjahr begleitet.
Schau dir auch gerne das kurze Youtube Video von Stadtbienen an:
Über den Autor
Johannes Weber
Johannes ist Imker & Gründer des gemeinnützigen Vereins Stadtbienen e.V.. Mit dem Projekt Stadtbienen werden deutschlandweit Imkerkurse & Bildungsangebote angeboten.
19 Kommentare
Würde infos brauchen für ein 2 stöckigen Aufbau eines zander und Kontakte suchen zu Hilfe eigenes bienenstock wo solte ich Infos bekommen
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beegut:
Hallo Markus,
vielen Dank für deinen Kommentar. Hier empfehle ich einfach, bei einem Imker in der Nähe anzufragen – beziehungsweise über einen Imkerkurs oder dem Imkerbund weitere Infos einzuholen. Eventuell gibt es auch Gruppen in sozialen Netzwerken, die sich mit Zander beschäftigen – oder mittlerweile leben ja auch Foren wieder auf. Dort gibt es sicher hinreichend “Zander-Erfahrene”.
Hab ne gute Zeit!
Beste Grüße
Martina von beegut
Am 15.05.2022 um 17:24 schrieb Sunny@comment.sunnysideapps.com: >
Schon seit einiger Zeit beschäftigen wir uns mit der Idee, Bienen ein zu Hause zu geben. Für uns ist es weniger der Honig für die Eigennutzung. Vielmehr ist es uns bewusst, welch ein wichtiger und unabdingbarer Teil die Bienen für unser aller Leben und unsere Mutter Erde sind. Wir bepflanzen unseren Garten stets mit der verschiedensten Blütenpracht. Ein zukünftiges Projekt ist es, auf einer großen Fläche eine natürliche wilde Wiese entstehen zu lassen. Eine Wiese, die in keiner Weise beackert oder bearbeitet wird, mit wilden und einheimischen Blumen, Kräutern und Gräsern. Frei von Gentechnik, Elektrosmog oder finanzielle Ansprüche. Ganz im Sinne eines freien und ungestörten Lebens und zur Freude aller Insektenarten. In diesem Umfeld möchten wir auch Bienenhäuser für unsere Bienenfreunde zur Verfügung stellen. Das Orientierungsseminar ist hierbei genau das Richtige für uns, um den Bienen ein wahrhaft schönes zu Hause geben zu können und dabei unseren Herzenswunsch, bedeutend zum ökologischen Gleichgewicht beizutragen, zu erfüllen. Wir freuen uns jetzt schon :-)
Ich fand das Imkern schon als Kind spannend, freu mich jedes Jahr wenn Blumen und Kräuter wachsen und von Bienen bestäubt werden. Seit September wohnen wir nun in einem Haus mit Garten und ich würde sehr gerne einem Bienenvolk ein Zuhause geben und damit auch einen Beitrag zum Bienenschutz leisten.
Denn was wären wir ohne Bienen?
Ich finde das Leben der Bienen sehr faszinierend und bedaure, das sie es wegen der ganzen Pflanzengifte so schwer haben. Ich möchte gerne über / mit Bienen lernen und ihnen ein artgerechtes Leben ermöglichen. Ein Grundstück mit Obstbäumen und bienenfreundlicher Wiese wäre eine schöne Heimat.
Ich möchte den Kurs für meinen Ehemann gewinnen, der schon mehrere Jahre davon redet, wenn er beruflich nicht mehr so eingespannt ist mit dem Imkern zu beginnen. Das ist jetzt der Fall. Er hat sich auch schon bei unserem ortsansässigen Imker informiert und ich denke, dass es eine sehr entspannender und erdender Gegenpol zu seinem Alltagsstreß sein könnte.
Wir haben einen Garten am Rande von Dresden mit mehreren Obstbäumen und Sträuchern, wir essen gerne Honig und haben es auch schon mit einem Wildbienenhotel versucht, welches leider die Krähen entdeckt haben und völlig zerlegten. Ich würde mich freuen, wenn es klappt. Viele Grüße B.Lange