
Wenn die Sonne scheint und die Blüten blühen, kann man die fleißigen Honigbienen wunderbar beim Pollensammeln beobachten. Doch die meisten Honigbienen denen wir dabei begegnen, kommen erst seit ca. 100-150 Jahren in Deutschland vor. Hingegen ist die ursprünglich heimische Unterart der Honigbiene, die Europäische Dunkle Biene (Apis mellifera mellifera), kaum bekannt und gilt heute als extrem gefährdet.
Die Verbreitung und Verdrängung der Dunklen Biene

Wie unterscheidet sich die Dunkle Biene von anderen Unterarten?

Jeder, der schon mal Bienen beobachtet hat, hat sicherlich schnell entdeckt, dass sich an dem hinteren Segment (dem Abdomen) mehre Ringe befinden und sie durch Filzbinden getrennt werden. Bei der Dunkle Biene sind diese Ringe komplett schwarze und die Filzbinden am Hinterleib äußerst schmal, wodurch ihr dunkles Aussehen entsteht. Des Weiteren ist sie am Hinterteil meist gedrungener als andere bei uns vorkommende Unterarten. Zudem ist die Dunklen Biene die längste und breiteste Biene aller Unterarten der Apis mellifera.
Nichtsdestotrotz sind die Unterschiede zwischen den Unterarten für Laien oft kaum zu erkennen. Deshalb werden zur Bestimmung entweder morphologische oder genetische Merkmale herangezogen. Bisher wurden die Unterschiede häufig an äußeren Merkmalen wie etwa dem Cubitalindex festgemacht (mehr Informationen zum Thema Flügelindex). Diese Merkmale sind allerdings nur bei 100 % „reinen“ Dunklen Bienen vorhanden und können je nach Herkünften variieren. Eine exakte Messung und möglicherweise eine Rettung von Beständen mit sehr hohem Apis mellifera mellifera Anteil ermöglicht daher nur eine DNA-Analyse.
Potenzial und Zukunft der Dunklen Biene
Die Dunkle Biene verfügt aufgrund der jahrtausendelangen Anpassung an widrige Umweltbedingungen über besondere Eigenschaften, die vor allem der Überlebensfähigkeit dienen. So sind die Bienen z.B. sehr langlebig, sparsam im Honigverbrauch, gut in der Vorratshaltung und stellen sich schnell auf Schlechtwetterperioden ein.Dieses besondere Potenzial der Dunklen Biene darf nicht verloren gehen. Denn während es bei anderen Unterarten durch intensive Züchtung häufig zu einer Verarmung des Genpools kam, trägt die Dunkle Biene das gesamte genetische Potenzial jahrtausendelanger Anpassungsprozesse in sich. Daher kann die Dunkle Biene eine zentrale Rolle bei der Suche nach Antworten für zukünftige Herausforderungen in der Imkerei und den ökologischen Kreisläufen spielen.
Deshalb setzt sich proBiene (u.a. auch durch Spenden von beegut) aktiv für den Erhalt und die Entwicklung der Dunklen Biene ein. Hier kannst du mehr darüber erfahren.