Die Dunkle Europäische Honigbiene

Geposted von Tobias Miltenberger Tobias Miltenberger |
Die Dunkle Europäische Honigbiene
Inhaltsübersicht

    Die dunkle Honigbiene

    Wenn die Sonne scheint und die Blüten blühen, kann man die fleißigen Honigbienen wunderbar beim Pollensammeln beobachten. Doch die meisten Honigbienen denen wir dabei begegnen, kommen erst seit ca. 100-150 Jahren in Deutschland vor. Hingegen ist die ursprünglich heimische Unterart der Honigbiene, die Europäische Dunkle Biene (Apis mellifera mellifera), kaum bekannt und gilt heute als extrem gefährdet.

    Die Verbreitung und Verdrängung der Dunklen Biene

    vorkommen dunkle biene

    Nach der letzten Eiszeit breitete sich die Dunkle Biene mit der Ausweitung der Eichenwälder in ganz Europa nördlich der Alpen aus. So reichte ihre Verbreitung 1850 von den Pyrenäen im Südwesten bis zum Ural im Osten. Mit dem Import auf Ertragsmaximierung gezüchteter Arten, insbesondere der Italiener Biene (Apis mellifera linguistica) und der Kärntner Biene (Apis mellifera Carnica), wurde die Dunkle Biene in Deutschland und Europa weitestgehend verdrängt. Ihre heutigen Bestände sind nicht klar zu benennen, da es vermutlich nur noch sehr kleine Populationen sind und diese teilweise auch hybridisiert sind (d.h. es kam zur Vermischung mit anderen Unterarten). Großflächige Populationen werden noch an den Rändern des ursprünglichen Verbreitungsgebietes vermutet, so etwa in Russland oder Irland.

    Wie unterscheidet sich die Dunkle Biene von anderen Unterarten?

    aussehen dunkle honigbiene
    Von Unterarten spricht man in der Zoologie, wenn es sich um unterschiedliche Ausprägungen einer Art handelt. Die jeweiligen Unterarten können allerdings untereinander gekreuzt werden und auch die entsprechenden Nachkommen sind fortpflanzungsfähig.

    Jeder, der schon mal Bienen beobachtet hat, hat sicherlich schnell entdeckt, dass sich an dem hinteren Segment (dem Abdomen) mehre Ringe befinden und sie durch Filzbinden getrennt werden. Bei der Dunkle Biene sind diese Ringe komplett schwarze und die Filzbinden am Hinterleib äußerst schmal, wodurch ihr dunkles Aussehen entsteht. Des Weiteren ist sie am Hinterteil meist gedrungener als andere bei uns vorkommende Unterarten. Zudem ist die Dunklen Biene die längste und breiteste Biene aller Unterarten der Apis mellifera.

    Nichtsdestotrotz sind die Unterschiede zwischen den Unterarten für Laien oft kaum zu erkennen. Deshalb werden zur Bestimmung entweder morphologische oder genetische Merkmale herangezogen. Bisher wurden die Unterschiede häufig an äußeren Merkmalen wie etwa dem Cubitalindex festgemacht (mehr Informationen zum Thema Flügelindex). Diese Merkmale sind allerdings nur bei 100 % „reinen“ Dunklen Bienen vorhanden und können je nach Herkünften variieren. Eine exakte Messung und möglicherweise eine Rettung von Beständen mit sehr hohem Apis mellifera mellifera Anteil ermöglicht daher nur eine DNA-Analyse.

    Potenzial und Zukunft der Dunklen Biene

    Die Dunkle Biene verfügt aufgrund der jahrtausendelangen Anpassung an widrige Umweltbedingungen über besondere Eigenschaften, die vor allem der Überlebensfähigkeit dienen. So sind die Bienen z.B. sehr langlebig, sparsam im Honigverbrauch, gut in der Vorratshaltung und stellen sich schnell auf Schlechtwetterperioden ein.

    Dieses besondere Potenzial der Dunklen Biene darf nicht verloren gehen. Denn während es bei anderen Unterarten durch intensive Züchtung häufig zu einer Verarmung des Genpools kam, trägt die Dunkle Biene das gesamte genetische Potenzial jahrtausendelanger Anpassungsprozesse in sich. Daher kann die Dunkle Biene eine zentrale Rolle bei der Suche nach Antworten für zukünftige Herausforderungen in der Imkerei und den ökologischen Kreisläufen spielen.

    Deshalb setzt sich proBiene (u.a. auch durch Spenden von beegut) aktiv für den Erhalt und die Entwicklung der Dunklen Biene ein. Hier kannst du mehr darüber erfahren.
    Tobias Miltenberger
    Über den Autor
    Tobias Miltenberger

    Tobias ist Demeter-Imker und Öko-Aktivist. Die Beziehung zu den Bienen sieht er als Chance die ökologischen Zusammenhänge aufzuzeigen und im positiven Sinne mitzugestalten.
    Im Jahr 2016 hat er die gemeinnützige Einrichtung „proBiene – Freies Institut für ökologische Bienenhaltung“ mitgeründet und ist seit her dort Geschäftsführer.
    proBiene hat das Ziel, das Wissen um die essentielle Bedeutung der Biene zu verankern, einen respektvollen Umgang mit ihr zu etablieren und sie in ihrer Gesundheit zu stärken. Mehr Infos unter www.probiene.de

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