Bees in Trees – Verein zur Förderung der Erforschung der Honigbiene als Waldtier e.V.

Geposted von Benjamin Rutschmann Benjamin Rutschmann |
Bees in Trees – Verein zur Förderung der Erforschung der Honigbiene als Waldtier e.V.
Inhaltsübersicht


    Warum wir wild lebende Honigbienen erforschen

    Bevor die Westliche Honigbiene von Menschen in künstlichen Behausungen gehalten wurde, nistete sie in den gemäßigten Breiten in hohlen Bäumen als wild lebende Art. Doch die Intensivierung der Forst- und Landwirtschaft, der damit einhergehende Verlust von Nistplätzen und die Verschlechterung der Nahrungsressourcen führten zu einem Rückgang der Honigbienenpopulationen im 20. Jahrhundert. Nachdem die Varroa-Milbe in den späten 1970er-Jahren aus Asien eingeschleppt wurde, nahm man an, dass wilde Honigbienen in Europa ausgestorben seien.

    Nichtsdestotrotz gaben sporadische, hauptsächlich anekdotische Berichte von Ornithologen oder Waldökologen Anlass zur Vermutung, dass Honigbienenvölker immer noch in europäischen Wäldern zu finden seien. In Europa gab und gibt es kaum belastbare Daten über das Vorkommen von wilden Honigbienenpopulationen – dies versuchen wir mit unserem Verein „Bees in Trees“ zu ändern.

    Unsere Methoden – Wie wir erstmalig wild lebende Honigbienen in deutschen Waldgebieten entdeckt haben

    Die ersten Funde wild lebender Honigbienen in deutschen Waldgebieten haben wir mit Hilfe zweier spezieller Suchtechniken, dem Nachverfolgen der Flugrouten von Honigbienen-Sammlerinnen (die ‚Bee-Lining‘-Methode) und der Inspektion bekannter Schwarzspechthöhlen gesammelt.

    Neben den Daten über das Vorkommen, interessierte uns speziell die Populationsdichte und die Populationsdemografie von wild lebenden Honigbienen.

    Unsere vor Kurzem publizierte Langzeit-Studie über Honigbienenvölker in Schwarzspechthöhlen zeigt, dass Honigbienenvölker zwar regelmäßig in deutschen Wäldern zu finden sind, aufgrund der hohen Wintersterblichkeit jedoch keine selbsterhaltende Population bilden. Neben der Parasitenbelastung und der Prädation (z.B. durch Marder und Spechte) kommen die Quantität und Qualität der von den Bienen genutzten Höhlen und vor allem das Nahrungsangebot im Wald als Gründe für die hohen Verlustraten in Deutschland in Frage. So konnten wir zeigen, dass das Nahrungsangebot räumlich und zeitlich begrenzt ist (diese Studie ist noch unveröffentlicht).

    Unser aktuelles Projekt, das von beegut gefördert wird

    Die Dichte wild lebender Honigbienenvölker und deren Überleben ist durch mehrere, lokal variierende Faktoren bestimmt, weshalb wir zusätzlich zu den Untersuchungen in Deutschland eine wild lebende Honigbienenpopulation in Galicien im Nordwesten Spaniens untersuchen. Dort, wo wir Bienenvölker, die in hohlen Strommasten nisteten, entdeckt haben, überlebten in drei aufeinander folgenden Jahren im Durchschnitt fast die Hälfte der Völker den Winter. Eine morphologische Analyse zeigte zudem, dass die Kolonien der besonders bedrohten Unterart Apis mellifera iberiensis angehören.

    Die Strommasten in Galicien sind aufgrund ihrer leichten Zugänglichkeit ideal geeignet, um die Populationsdemografie der wild lebenden Honigbienen durch ein Langzeit-Monitoring zu untersuchen. Unser Monitoring wurde großzügig von Beegut unterstützt und zusammen mit unserem spanischen Kollegen Alejandro Machado untersuchen wir die Galizische Population in den nächsten Jahren weiter. Denn nur eine Langzeit-Studie kann klären, ob es sich bei diesen spanischen Völkern um eine selbsterhaltende Population handelt oder nicht.

    Die Ziele des Vereins „Bees in Trees“

    Mit dem Verein „Bees in Trees“ wollen wir in den nächsten Jahren weiterhin die Erforschung der Honigbiene als Wildtier vorantreiben und spannende Fragen zur Ökologie wild lebender Honigbienen beantworten. Unser Ziel ist es, mit unseren Studien zum Schutz von wild lebenden Honigbienen beitragen zu können. Um die noch offenen Forschungsfragen zu beantworten und unsere Vision von wild lebenden Honigbienenvölkern in Europa zu verwirklichen, benötigen wir weitere Unterstützung und freuen uns daher über jede Spende.

    Links zu unseren Studien:

    https://peerj.com/articles/4602/
    (Wo Honigbienen zu Hause sind)
    https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0006320722000039
    (Wo wilde Honigbienen überleben)
    https://royalsocietypublishing.org/doi/10.1098/rsos.220565
    (Populationsdemographie wild lebender Honigbienen in Deutschland)

    Links zu TV-Beiträgen von uns:

    https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/kielings-wilde-welt-wilde-nachbarn-100.html
    (Kielings wilde Welt – Wilde Nachbarn – Tierdoku im ZDF TerraX; ab Minute 16:55)
    https://www.ardmediathek.de/video/natuerlich/sensation-wilde-honigbienen-im-wald-entdeckt/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzEyNzg1Njc
    (Beelining in der Schwäbischen Alb)

    Benjamin Rutschmann
    Über den Autor
    Benjamin Rutschmann

    Wer ist beegut?

    Wir sind ein junges Unternehmen aus der Ostalb, unsere zwei Gründer entdeckten vor einiger Zeit Bienenprodukte für uns.

    Zu unserer Begeisterung gesellte sich recht schnell großes Erstaunen hinzu - warum sind Bienenprodukte trotz ihrer ausgezeichneten Eigenschaften in der breiten Bevölkerung doch recht wenig bekannt? Genau hier wollen wir ansetzen!

    Unsere Mission ist es Bienenprodukte (mit Beiträgen wie diesen) wieder bekannter zu machen!

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