Holzpflege mit Bienenwachs: Holzwachs selber machen
Geposted von
Samuel Ilg
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Inhaltsübersicht
Wer sein Holz liebt, pflegt und imprägniert es! Das funktioniert nachhaltig und traditionell mit Ölen und Wachsen. Im Folgenden verraten wir dir ein Rezept für selbstgemachte und rein biologische Holzpflege aus Bienenwachs und Leinöl, die wir an unseren „Holz-Spielzeugen“ getestet haben und uns absolut überzeugt hat:
Warum nutzt man Bienenwachs zur Holzpflege?
Bienenwachs als Holzpflegemittel hat eine lange Tradition: Schon die alten Römer dichteten damit um Holzfässer zur Lagerung von Öl, Wein und Bier ab und schützten ihren Inhalt gegen Feuchtigkeit. In Verbindung mit Harz und Pigmenten nutzten sie Bienenwachs sogar großflächig zum Bemalen und Warten ihrer Handelsschiffe.
Der Hintergrund: Bereits in der Antike wusste man die Vorteile des Bienenproduktes zu schätzen. Trotz seinen wasserfesten Eigenschaften lässt Bienenwachs das Holz weiterhin atmen und wirkt antistatisch. Eine behandelte Holzoberfläche zieht Staub und Schmutz weniger leicht an. Reines Bienenwachs vertieft den natürlichen Farbton des Holzes und verleiht polierten Oberflächen einen seidigen Glanz.
Welche Eigenschaften bringt das Leinöl mit?
Bienenwachs pflegt und schützt hölzerne Oberflächen, Leinöl dagegen zieht tief in das Holz ein und steigern seine Widerstandskraft gegen Feuchtigkeits- und Trockenschäden von innen. Zusätzlich härten Leinöl und Leinölfirnis durch Oxidation an der Oberfläche aus. Sie bilden eine feste Schutzschicht, die gemeinsam mit dem Wachs Wasser abweist und die Stoß- und Kratzfestigkeit einer Holzfläche verstärkt.
Doch welches Leinöl ist ideal für die Holzpflege? Profis unterscheiden hier zwei Produkte:
Leinöl: Verwendet zur Holzpflege lieber kein natives Leinöl, das ihr auch in euren Salat mischen würdet. Es enthält noch Proteine und Schwebstoffe, die es im Holz irgendwann ranzig lassen würden. Spezielles Leinöl zur Holzpflege wurde deshalb raffiniert bzw. gefiltert. Durch diverse Kochprozesse wird die Trocknung des Öls zusätzlich beschleunigt. Gereinigtes und gekochtes Leinöl erhaltet ihr auch in Bio-Qualität.
Leinölfirnis: Diesem (gekochten) Leinöl werden geringe Mengen sogenannte Sikkative (Trocknungsbeschleuniger) zugesetzt, damit es als Holzpflegeprodukt schneller aushärtet.
Öl oder Firnis – was verwenden?
Leinölfirnis erzeugt auf der behandelten Holzoberfläche schneller eine dickere Schutzschicht. Einfaches Leinöl hingegen dringt durch seine flüssigere Konsistenz tiefer in das Holz ein und macht es durch und durch wetterfest.
Welches Leinöl du zur Herstellung von Holzpflege nutzt, richtet sich nach deinen individuellen Bedürfnissen und Erfahrungen. Wir haben Leinölfirnis verwendet, da wir dieses noch in der Werkstatt hatten und bereits gute Erfahrungen damit gemacht haben.
❗Obacht: Lappen mit Leinöl(firnis) können sich unter bestimmten Umständen selbst entzünden, packe vorsichtshalber die verwendeten Tücher und Lappen in ein geschlossenes Glas über Nacht bis der Trocknungsprozess (hier entsteht Wärme!) abgeschlossen ist. Danach kannst du die Tücher entweder entsorgen oder wiederverwenden.
Wie wird die DIY-Holzpflege aufgetragen?
Im Idealfall trägst du die Wachs-Öl-Mischung mit einem alten Baumwolltuch auf die gereinigte Holzoberfläche auf. Das Tuch (kann auch aus Mikrofaser bestehen) sollte keine Fusseln bilden, welche die Holzoberfläche verkratzen und auf ihr hängenbleiben. Zuerst wird die Holzpflege mit kreisenden Bewegungen großzügig auf der gesamten Oberfläche aufgetragen und danach lässt du sie einziehen – mindestens 30 Minuten; besser sind drei bis vier Stunden.
Anschließend werden überschüssiges Wachs und Öl mit einem Tuch abgenommen und die Oberfläche noch einmal mit einem trockenen und sauberen Lappen poliert. Voilà:Deine Holzgegenstände erstrahlen in neuem Glanz und sind in Zukunft resistenter gegen Wasserflecken, Dreck und Kratzer. Bei Bedarf kannst du das Holz auch bis zu 3 mal einlassen (meistens reicht aber 1-2 mal völlig aus).
Vorher / Nachher Bild
(oben im Bild der Gymnastikring aus Holz ohne Holzwachs Behandlung und unten im Bild - der leicht dunklere Ring - nach der Holzpflege mit Bienenwachs)
Die Bienenwachs Pastillen im Wasserbad erwärmen. Ab etwa 60 Grad beginnt es zu schmelzen. Falls du ungereinigtes Wachs vom Nachbar-Imker beziehst, kannst du es jetzt durch ein altes Baumwolltuch gießen, um im ersten Schritt Verunreinigungen herauszufiltern (oder praktischer direkt z.B. Pastillen von unserem Shop verwenden)
Anschließend das warme Wachs in dünnem Strahl (also langsam) in das Öl gießen und dabei mit einem Holzlöffelstiel stetig umrühren. Wenn das Wachs im Öl wieder erkaltet, bildet sich eine Masse mit Butter-artiger Konsistenz.
Tipp
Unser Tipp: Die 1:1-Rezeptur wird anschließend sehr fest und wir empfehlen sie dir für die Behandlung kleiner Flächen und Holzobjekte wie z.B. Frühstücksbrettchen oder Schneidbretter. Zum Imprägnieren oder für größere Flächen überzeugt uns dagegen eher die 1:2-Rezeptur mit guten Resultaten. Ich habe damit beispielsweise meine Gymnastikringe eingelassen, damit sie geschützt sind, falls sie gelegentlich bei Regen draußen hängenbleiben.
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Samuel ist Mit-Gründer von beegut, begeistert von Permakultur / Restoration Agriculture, schmökert gerne Hermann Hesse und überzeugt von der Macht des Verbrauchers
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Wir wollen das Leinölfirnis eventuell mit Wachs in unsere neue 200ml- Pinselflasche füllen. Was meinen Sie? Gern ein Foto per Mail.
Hans-Joachim Ahrens am
Wer ist beegut?
Wir sind ein junges Unternehmen aus der Ostalb, unsere zwei Gründer entdeckten vor einiger Zeit Bienenprodukte für uns.
Zu unserer Begeisterung gesellte sich recht schnell großes Erstaunen hinzu - warum sind Bienenprodukte trotz ihrer ausgezeichneten Eigenschaften in der breiten Bevölkerung doch recht wenig bekannt? Genau hier wollen wir ansetzen!
Unsere Mission ist es Bienenprodukte (mit Beiträgen wie diesen) wieder bekannter zu machen!
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1 Kommentar
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